Montag, 15. September 2014

Die letzten Tage in Kanada (27.6.-6.7.)

Norwin hatte sich in unserer Roadtripzeit 5 süße bunte Schweine zugelegt. Die waren am Anfang noch ganz furchtbar schüchtern, aber total niedlich.
Wir hatten noch einiges zu tun in unserer letzten Woche. Die letzten Lohnschecks wurden abgeholt und eingezahlt, was uns sehr gelegen kam. Wir besuchten endlich das kleine Sexsmith Museum und bekamen gleich eine tolle Privatführung.
Wir verabschiedeten uns bei Winmar und Subway und brachten nach und nach die ausgeliehenen Sachen zurück.

Am 30.6. feierten wir mit vielen Freunden in den Canada Day rein. In einem großen Park hatten wir ein tolles Picknick mit Frisbeespielen und Fußball, als es dann allmählich dunkler  wurde, genossen wir ein tolles Feuerwerk.

Ein paar Tage später kam Hanna wieder. Wir hatten extra das ganze Haus geputzt. Norwin hatte sie und ihre Schwägerin Claudia mit einem Camper aus Calgary abgeholt und dann wollten sie über Banff und Jasper zurückkommen. Da hatten sie sich nur leider zuviel vorgenommmen. Der Jetlag war hart und die Stimmung gedrückt und so kamen ein Tag später drei sehr müde Reisende auf der Farm an.

Claudia aber schaffte es die Schweine von Norwin zu zähmen und so konnten wir schöne Bilder machen. Außerdem hatten wir eine Babykatze auf dem Hof und Ruth hatte sich 100 Kücken gekauft! Die kamen alle in durchlöcherten Pappkartons mit der Post aus Edmonton. Echt verrückt!






Wir verbrachten viel Zeit damit unser Auto zu putzen, denn Lennart wollte uns das abkaufen und hatte so sein erstes eigenes Auto. Wir machten einen guten Deal und alle waren glücklich.

Wir organisierten nochmal ein paar Freunde zusammen und machten eine kleine Fotoshow.

Als dann irgendwann alles geregelt war, Konto aufgelöst usw, kamen Kate, Luke und Jude zum Essen und Tschüss-sagen. Ich wollte garnicht wegfliegen...Tobi hat sich sehr auf Deutschland gefreut. Wir hatten kurz vorher noch unsere Flüge umbuchen müssen, weil wir
sonst zu wenig Zeit zum neu Einchecken und Umsteigen gehabt hätten.

So hatten wir uns schon abends von Björn, Chelsea und Anna verabschiedet, denn wir mussten schon früh morgens am Flughafen sein. Der Abschied fiehl schwer...

Ganz spontan (und bestimmt vorher schon heimlich geplant), fuhren uns Hanna und Thomas mit unserem MiniVan zum Flughafen, während wir mit unseren Koffern auf der Matraze lagen, die Lennart drin lassen wollte. Kurz vorm Einchecken kamen plötzlich Björn und Chelsea um die Ecke! Das konnten sie sich doch nicht nehmenlassen, uns noch direkt zu verabschieden! Wie schön!!

Nach einem letzten Foto und vielen Umarmungen stiegen wir in den kleinen Westjetflieger und flogen über Edmonton nach Calgary. Von dort ging es  nach sechs Stunden Aufenthalt mit Air Transat nach Frankfurt, wo uns mein glücklicher Papa abholte und nach Hause fuhr.

So gingen oberspannende 10 Monate in Kanada und den USA zuende. Diese Zeit werden wir niemals vergessen und uns immer gerne zurückerinnern :)

Bis zum nächsten Mal, Oh Canada, Eh?!

Hinton und zurück in der Heimat (26.6.)

(f) Vormittags nutzten wir ausführlich das uns zur Verfügung gestellte w-lan im cafe des Supermarktes, bis wir nicht mehr sitzen konnten. Wir hatten uns vorgenommen, nochmal den Beaverwalk, den Biberrundweg, zu besuchen, wo wir mit Mama Ende Januar schon waren. Diesmal konnte man nicht einfach über den zugefrorenen Teich spazieren, sondern musste schön auf den Holzstegen bleiben. Das Wetter war herrlich, nur Tiere sahen wir nicht so viel. Nachmittags fuhren wir dann endgültig zurück Richtung Grande Prairie. An einem Fluss wollten wir Rast machen, doch das ganze Ufer war mit Trucks zugeparkt, Jugendliche stießen mit Bier an und hörten Partymusik. Darauf hatten wir in dem Moment gar keine Lust und so fuhren wir direkt weiter zu Bussis Farm.








Erst schien es, als wäre niemand zuhause, also sprangen wir in Ruhe erstmal unter die Dusche. Dann kam Thomas von der Arbeit nach Hause und freute sich riesig über unsere Ankunft. Plötzlich tauchte der Shalaganbus auf und so bekamen wir ein großes Begrüßungskommitee. Die waren grade alle vom Fußballspielen gekommen.
Hanna war immernoch in Deutschland und wurde erst einige Tage später erwartet.
Blick von unserer alten Wohnung aus.

Vorbereitungen für N&R Honeymoon Testfahrt

Wow, ein echtes Wohnhaus!

Jasper (25.6.)

(f) Wir hatten uns vorgenommen relativ früh vom Campingplatz wegzufahren, um noch viel vom Tag zu haben. Nach dem Einpacken sind wir dann schon vor dem Frühstück los und trafen nach einer Stunde Fahrt wieder einen Schwarzbären am Highwayrand, der sich überhaupt nicht stören ließ von all den Gaffern. Kurz vor 11 Uhr erreichten wir endlich den Icefield Park, der sich im Gegensatz zum letzten Besuch doch ziemlich verändert hatte. Viel Schnee war geschmolzen, der Athabasca Glacier war nun auf den ersten Blick zu erkennen. Wir hatten beschlossen das Frühstück doch gleich mit Mittagessen einzutauschen und so stand ich eine halbe Ewigkeit an der Essensausgabe im Gletscherbistro an, während Tobi einen Tisch freihielt. Es war grade eine große Gruppe asiatischer Touris und zusätzlich eine Schulgruppe angekommen, die alle beschlossen hatten zur gleichen Zeit wie wir Mittag zu essen....Nach Veggieburger und Asianudeln (die Touri-Ziele sind gut auf Asiaten eingestellt), erklommen wir zu Fuß den Athabasca Gletscher und gelangten bis zum untersten Rand, wo ein Zaun den Weg beendete. Durch das Schmelzen hatten sich gefährliche Abgründe gebildet. Schilder erzählten tragische Geschichten von verloren gegangenen Kindern, die Tage später aus einem Eisloch gefischt worden waren. Doch wir genossen eine herrliche Aussicht!





Am frühen Nachmittag gings für uns weiter gen Jasper. Unterwegs trafen wir Bär Nr. 5. Gerade als wir bei der Tankstelle in Jasper ankamen, fiel uns auf, dass Tobi seinen Rucksack nicht finden konnte! Das letzte Mal hatten wir ihn beim Gletscher gesehen. Das durfte doch nicht war sein! Nach einiger Zeit des hin und her Überlegens, fuhren wir doch die zwei Stunden zusammen zurück. Im Infocenter hatten wir versucht das Bistro telefonisch zu erreichen, um zu fragen, ob der Rucksack schon gefunden wurde. Eine Antwort hatten wir nicht erhalten. Auf dem Weg sichteten wir den sechsten Bären. Beim Gletscher teilten wir uns dann auf: Tobi suchte auf der großen Terrasse und ich im Bistro. Ich sprach einen Mitarbeiter an und der verschwand kurz hinter einer Wand und holte Tobis Rucksack hervor! Puuuh! Mit all den Wertsachen (vorallem mein Portmonnaie!) hätte das sehr unschön enden können...




Gegen halb sieben erreichten wir schließlich Jasper, ich wollteunbedingt noch nach einem Geschenk suchen. In Jasper war grade Stromausfall, so gabs einen im Dunkeln zubereiteten Sub. Um halb acht gings Richtung Hinton, wo wir auf unserem altbekannten Freson Brothers Parkplatz übernachten wollten. An dem Abend sah ich am Straßenrand einen jungen Cougar, der kanadische Puma.

Dienstag, 2. September 2014

Nochmal Lake Louise (23. und 24.06.)

(t) Sicher erinnert ihr euch an unseren misslungenen Versuch, in den ersten Tagen unseres Roadtrips zum Lake Louise hoch zu fahren. Damals hatte uns das winterliche Wetter zurückgeworfen. Jetzt war mittlerweile all der Schnee und das Glatteis verschwunden und so machten wir uns auf den langen Weg, um dieses Mal bei besseren Witterungsverhältnissen den berühmten See zu besuchen. 5 1/2 Stunden nach unserer Abfahrt von Kelowna begegneten wir auf der Straße einem weiteren Bären. Kurze Zeit später erreichten wir das Dörfchen Lake Louise und machten uns kompliziert abwägend und diskutierend auf Futtersuche. Auf dem Plan stand Pizza. Nach zähen Verhandlungen und erfolgloser Suche nach einer günstigen und schnellen Pizzaquelle entschieden wir uns, dann doch selbst unser Abendessen auf einem Campground zu bereiten. Es wurde dann eine warme Chillibohnen-Suppe.
 Am Dienstag konnten wir ein Ferntelefonat mit Schwesterherz führen. Anschließend sollte es endlich hoch gehen zum begehrten See. Das Wasser schimmert tatsächlich erstaunlich türkis - liegt glaube ich an den Steinverwaschungen im See. Bei windigem und regnerischem Wetter konnten wir zusehen, wie gerade die letztenKanufahrer heldenhaft mit letzter Kraft das Ufer erreichten. Im aniegenden Schloss Fairmont konnten wir uns dann wieder etwas aufwärmen, in ein paar Touri-Schrott-Läden schlendern und unsren Muttis Postkarten schicken. Nach ein paar Fotos ging's weiter zum nahe gelegenen Moraine Lake, wo ich mal wieder eine gute Gelegenheit zum Klettern fand. Völlig todesmutig steuerten wir am Abend einen Campingplatz mit dem Namen "Mosquito Creek" an. Das kühle Wetter verleitete uns dazu, in der Grillhütte den Ofen anzuheizen und dort beim Spielen einen tatenkräftigen Radwanderer zu bewundern. Dort machten wir dann auch die Bekanntschaft mit Horst, dem Platzwart. Richtig, Horst klingt nach Hamburg :) 
Lake Louise

Fenja fliegt der Wind um die Ohrn.

Toller Kopfschmuck!

Sauwetter 

Chateau Fairmont

Tobi beim Klettern


Hochzeit am Maligne Lake

Und nochmal Kelowna (20.06. - 23.06.)

Zugegeben, es ist schon eine Weile her, als wir unseren letzten Blogeintrag geschrieben haben. Viele von euch werden es schon abgehakt haben, hier regelmäßig nach Neuigkeiten zu suchen. Aaaber... Auch wenn wir nun schon wieder seit über zwei Monaten zurück in Deutschland sind, sind wir noch nicht fertig mit dem Erzählen unserer Roadtrip-Erlebnisse! Also weiter geht's:

Am Freitag Morgen verließen wir Vancouver auf dem Weg zu unseren Freunden in Kelowna. Die Karte verriet uns, dass auf dem Weg der Ort mit dem verheißungsvollen Namen "Harrison Hot Springs" liegt. Navi eingestellt und los! Das Dörfchen war recht nett, nur die Hot Springs ließen sich nicht blicken - bis wir begfriffen, dass das örtliche kleine Schwimmbad die heiße Quelle war. Etwas enttäuscht liefen wir also rein (dieses Mal nicht unter freiem Himmel) und erlebten eine kuturelle olfaktorische Besonderheit: Eine asiatische Großfamilie ließen ihre scharfgewürzigen Ausdünstungen im heißen Wasser frei. Auch das gehört erwähnt! Zum Ende lernten wir noch eine Familie kennen, in der die Mutter mich mit "Hummel Hummel!" begrüßte. Ich denke, es muss hier nicht noch einmal erwähnt werden, dass sie ursprünglich aus Deutschland kommt.
Auf unserer langen Weiterfahrt in östliche Richtung hielten wir an einem schon viele Kilometer vorher angekündigten Snack-Wagen. Einige hundert Meter vom Highway abgelegen stand er mit seinem so klein wirkenden Verkaufswagen auf dem riesigen, tristen Rastplatz. Leider hatten wir keine Euro-Scheine dabei, um die internationale Sammlung des Verkäufers zu erweitern.
Abends kamen wir dann bei Andersons an und hatten erstmal sturmfrei. :)

 Am Samstag verfolgten wir das höchst unterhaltsame WM-Spiel Deutschland - Ghana. Um unsere Freunde nachträglich neidisch zu machen, möchte ich noch erwähnen, dass das Spiel mittags um 12 Uhr live übertragen wurde. Es folgten: Ein Überraschungs-Anruf ins Café anlässlich Susis Geburtstags, einge Blog-Einträge schreiben und Vorbereitungen für's spätere Eheleben (wir übersetzten die Fragebögen für unsere zukünftigen Schwiegereltern - eine letzte Aufgabe aus unserem Preparing for marriage Buch). Offiziell entstand an diesem Tag auch unser Blog zur Verlobungsfeier - bitte merkt euch die Adresse, könnte demnächst wieder relevant werden ;)
Sehr empfehlenswert: Mit Ruth zusammen den Film "Chocolat" schauen!

Den Sonntag verbrachten wir mit Celia in der New Life Church. Anschließend luden wir uns  spontan ein bei einem Kennlern-Mittagessen für neue Besucher der Church. Bei einer Familie gab es ein leckeres Buffett und intensive, lange Gespräche.
Bei Andersons wieder angekommen begrüßten wir Ruth, die mittlerweile von einer Reise zurückgekommen war. Beim Kirschen pflücken im Garten kamen bei mir Heimatgefühle auf - wie passend.

Montag, 14. Juli 2014

Lynn Valley Suspension Bridge (19.06)

(f) Frühstück gabs heute auf dem Walmartparkplatz, einige Kunden guckten ein wenig erstaunt, wir genossen die Sonne.

Nach einer gemütlichen Autofahrt nach Nanaimo erreichten wir pünktlich unsere vorher im Internet rausgesuchte Fähre, die uns zurück aufs Festland Britisch Kolumbiens bringen sollte. Der Zielhafen nach knapp zwei Stunden Fahrt hieß Horseshoe Bay.
So fuhren wir durch Vancouver, bis uns ein Schild auffiel, dass den Weg zum Lynn Valley anzeigte. Dort sollte es eine zweite Hängebrücke geben, die man aber ohne zu bezahlen betreten konnte. Gegen halb sechs erreichten wir den Parkplatz und genossen eine tolle Aussicht! Diese Hängebrücke war weitaus kleiner und wackeliger als die erste und an den Zäunen am Wegrand konnte man mehr Verschmierungen entdecken, aber die Regenwaldnatur hat uns komplett verzaubert. Am anderen Ende des Canyons gingen wir einen langen Pfad entlang, bis wir an einer kleinen Holzbrücke ankamen, die über den Fluss der Schlucht führte. Viele Stufen trugen uns dann wieder den Hang hoch bis zum Parkplatz. Was für ein schöner Ausflug!


Ist das denn so wackelig?!
So schlimm ist das doch garnicht!


Wenn auf etwas Totem Leben weiterwächst


Abends suchten wir uns den altbekannten und einzigen Walmart von Vancouver und schauten zum Ausklang des Abends eine DVD.

Ucluelet und co. (18.06.)

(f) Als wir nach einer Weile am Vormittag des 18. Junis der Meinung waren, alles sehenswerte in Tofino gesehen zu haben, ging unsere Reise weiter zum von Freunden empfohlenen Long Beach.

Dieser Strand kommt seinem Namen gut gerecht, doch war der Strand längst nicht so weitläufig wie wir ihn aus Dänemark kennen. Es lag viel Treibholz herum und bei einem schönen Strandspaziergang konnte ich viele Muscheln sammeln, während Tobi sich rennend am Strand austobte.





Als wir wieder am Auto ankamen, fiel uns unser Nachbarauto auf: Ein Mann und eine Frau zogen sich schick an, ein Blumenstrauß wurde zurechtgezupft, ein Blumenkranz auf den Kopf der Frau gelegt, ein älterer Mann kontrollierte seine Kamera und ein anderer zog sich eine Pastorenkutte an. Eindeutig Hochzeit! Da wollte ich unbedingt noch länger bleiben und zugucken! Diese Hochzeit wurde nur mit dem Brautpaar, einem Pastor in Sandalen und freudigem Grinsen und den Eltern der Braut gefeiert. Die Mutter hatte ein paar Körbe voller Blumen dabei und suchte sich am Strand eine geeignete Stelle, die sie schließlich zwischen der Küste und einem riesigen Felsen fand. Die Zeremonie ging ziemlich schnell, nach dem Kuss lief das Brautpaar Hand in Hand zum Meer und fiel sich verliebt in die Arme. 


Während wir vom Auto aus das Geschehen beobachteten, wurde ein junger Typ auf uns Aufmerksam und wollte uns unbedingt Surfstunden verkaufen. Er ließ sich kaum abwimmeln, er redete ununterbrochen auf uns ein, schweifte irgendwann auf Elektrogeräte ab und roch ziemlich stark nach Joint. Ich war ziemlich schnell genervt und wollte endlich wegfahren, dieser Kerl hatte mir die schöne Stimmung ein wenig versaut.

Endlich kehrten wir dem schönen Long Beach den Rücken zu und fuhren nach Ucluelet, ein weiterer Surferort. Dort gingen wir eine Weile spazieren und durch einige Geschenkeläden. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr und machten uns wieder auf den Rückweg.
Unterwegs hielten wir für ein spätes Mittagessen an und kamen gegen Abend bei unserem bereits erprobten Walmart in Port Alberni an.