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(Tobi) Der 9. Juni brachte wortwörtlich die Wende: Nachdem wir auf dem Weg in den Süden auf dem Highway 5 die großen Städte abgeklappert hatten, sollte es nun weiter westlich entlang der Küste auf dem Highway 101 wieder zurück in den Norden gehen. Mirko hatte mir schon die Illusion genommen, entspannt im Pazifik schwimmen zu gehen. Einen Sprung in die Wellen würde ich nur imTaucheranzug überleben. Aber bis der Highway tatsächlich die Küste entlang führte, dauerte es noch eine Weile. Am Nachmittag schlugen wir spontan eine Nebenstrecke ein. Augeschildert war sie mit "Scenic Alternate: Avenue of the Giants" Diese Beschreibung war nicht übertrieben: Wir begegneten tatsächlich sehr bald wahren Giganten, den berühmten riesigen Redwood - Bäumen. Die großzügig breiten albertanischen Highways, auf denen locker mobile Häuser und ganze Ölfabriken (jedenfalls sehen die Dinger so aus...) transportiert werden können, sind einer engen Gasse gewichen, wo die unzähligen Bäume keinen Platz für Seitenstreifen ließen. Herrlich schön! Bei einem Spaziergang durch den Wald machten wir unsere ersten Begegnungen mit diesen ätzenden fliegenden Viechern, die uns ohne Einwilligung zu Blustspendern machen. Nach ein paar spektakulären Baumkuschler-Fotos flohen wir schnell zurück in's Auto. Einige Bäume waren geschickt ausgehöhlt worden, um Touristen eine Gebühr abzunehmen, wenn sie diese Baumtunnel passieren wollten, um ein einzigartiges Foto mit ihrem Baumkiller-Gefährt mitten in solch einem zu schießen. Wir entschieden uns, diese Mautstraßen zu meiden und auf direktem Wege an die Westküste zu fahren. Erster Stop: Eureka. Dort gab's erstmal ordentlich Fischburger und Fritten - Amazing!
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Wenig später wurden wir Zeuge eines aufregenden Zwischenfalles: In einer großen Einkaufs-Mall
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kamen wir rechtzeitig zu einem dramatischen Spannungsabfall in allen Geschäften. Einige Logoschilder begannen zu flackern, die Verkäuferinnen tauschten sich aufgeregt darüber aus, wie viele Kassen ausgefallen sind. Den großen Parkplatz wählten wir dann auch zum Schlafplatz. Dabei hatten wir ein etwas unsicheres Gefühl: Wir standen zwar vor Walmart, aber ein Security-Mann fuhr so seine Runden, um geflohene Einkaufswagen wieder einzufangen. Es ging aber alles gut - bis um 0:45 Uhr! Mister Parkplatzwächter weckte uns mit einem lauten Klopfen an die Fensterscheibe. Leider brauchte er so lange, um uns zu finden und so war ich gezwungen, schlaftrunken unseren Van wegzufahren. Freundlicherweise hatte er uns gleich beschrieben, wo wir alternativ übernachten könnten. So landeten wir vor einem düster wirkenden Ort, einem 24-Stunden-Liquor Store. Aufgeschreckt von dieser unsanften Weckaktion dauerte es lange, bis wir wieder einschliefen. Jedes kleine Geräusch ließ uns aufhorchen und die Lage checken. Wir wollten nicht noch einmal weggeschickt werden und etwas unsicher kam uns der Platz auch vor. Unsere geschärften Sinne sollten sich "bezahlt" machen: Um 3 Uhr nachts hörte ich eine Gruppe junger Leute in unsere Richtung kommen. Zweimal hintereinander knallte es dumpf, gefolgt von einem aufgeregten Lachen eines Jungen, dem wohl gerade bewusst geworden war, welch großen Mist sie soeben gebaut hatten. Ich dachte erst, die Gruppe hätte sich unseren Schlafplatz ausgesucht, um ein paar Böller hochgehen zu lassen. Weil ich schon genervt von der kurzen Nacht war und wirklich kein anderes Interesse hatte, als in Ruhe zu schlafen, sorgte ich für einen Überraschungseffekt und rief ein lautes "Hey!" aus dem Van. Der Plan funktionierte: Ich verscheuchte Kraft meiner Stimme sechs halbstarke Jugendliche. Hinterher war ich froh, dass sie sich ihrer Überzahl nicht bewusst waren. Als ich ausstieg, wurde mir erst klar, was dort gerade direkt vor unserer "Haustür" vor sich ging. Die Jungs hatten versucht, mit Steinen die Scheiben zum Liquor Store einzuschmeißen. Nun war ich sauer genug, um den Jungs auch noch mit aufheulendem Motor hinterherzujagen, aufdass sie eilends in einen Park flohen. Ich weiß nicht, ob man sowas Fahrerflucht nennen kann: Wir hatten nach den Ereignissen dieser Nacht einfach keine Lust, auch noch mit ein paar US-Polizebeamten ein eventuell länger dauerndes Frage/Antwort - Spiel zu führen. Also verschwanden wir einfach und endeten am Straßenrand in einer sicherer wirkenden Wohngegend. So kam es, dass wir am Morgen müde und mit Kopfschmerzen dem Vorurteil der höheren Kriminalitätsrate in den Staaten verfallen waren.
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