Mittags kamen wir endlich in Abbotsford an. Wir parkten bei einer Kirche und erkundeten die Stadt zu Fuß. In einem kleinen süßen Café genoßen wir einen Caramel Latte und einen Vanilla Cappuccino und schrieben fleißig Postkarten. Danach bummelten wir gemütlich durch die netten Einkaufsstraßen, gingen mal in diesen, mal in jenen Laden und fuhren schließlich zu unserem deutschen Freund Micha. Der hatte den ganzen Tag fleißig gearbeitet und konnte uns am frühen Abend endlich in Empfang nehmen. Als wir die große Farm der Grohmüllers endlich erreicht hatten (dort wohnt Micha den Sommer über), begrüßte uns noch jemand anderes: Michas Freundin Rachel, die Cousine meiner Freundin Ise. Rachel war gerade dabei für uns "Danish" zu backen.
Wir freuten uns über eine warme Dusche und frische Kleidung und jeder richtete sein eigenes Zimmer ein. Schließlich sind wir ja noch unverheiratet.
Micha und Rachel luden uns zum Sushiessen ein! Dazu kamen noch Rachels Schwester und deren Cousin und Frau. Wir bestellten im Grunde von Allem etwas und konnten so alles Mögliche neue probieren. Super lecker!
Zurück zuhaus gabs dann die Danish und Tee und gute Abendgespräche.
Am nächsten Morgen zogen wir uns sportlich an: Micha und Rachel hatten eine Fahrradtour mit uns geplant.
Wir fuhren zu Rachels anderer Schwester und liehen uns von ihr Fahrräder aus. Auf dem Weg zu ihr kamen wir an gigantischen Grundstücken vorbei, auf denen riesige Häuser thronten. Micha erzählte uns, dass eins dieser Häuser Avril Lavigne und ein anderes davon Nickelback gehörten. Aber da diese Weltstars mindestens sechs solcher Villen besaßen, bekommt man sie hier nicht so oft zu Gesicht.
In dieser Gegend war es dann auch nicht verwunderlich, wie das Haus von Rachels Schwester Sonja, ihrem Mann, Kinder und den Schwiegereltern aussah.
Sonja selbst hatte Klavier und Geige studiert.
So stellten wir also alle Fahrräder passend ein, verstauten Trinkflaschen und Jacken und schon konnte es losgehen. Wir fuhren auf einer Straße, die ziemlich hügelig war und wir merkten schnell, dass wir schon länger nicht mehr so viel per Rad unterwegs waren...
Doch wir waren ziemlich stolz auf uns, als wir nach 30km und 1,5h in Fort Langley ankamen. Das kleine Dorf hatte viele bunte schöne Häuser. Wir suchten uns ein Restaurant aus und füllten die verbrannten Kalorien wieder auf.
Rachel telefonierte mit Sonja. Sie sollte uns mit dem Auto wieder abholen, denn wir wollten um 5 Uhr zum Abendgottesdienst der riesigen Mennonitengemeinde in Abbotsford und uns vorher noch frisch machen.
Sonja kam eine halbe Stunde später. Es gab noch selbstgebackene Cinnamonbuns (Zimtkuchen) und Tobi und ich machten einen Spaziergang durch den riesigen Garten. So viel gutes Essen...
In der Northview Church waren wir ganz überrumpelt mit den Scharen von Leuten, die da kamen. In dieser Kirche gab es über 5000 Mitglieder und Samstag und Sonntag zusammengerechnet mindestens 4 Gottesdienste. Wir fühlten uns wie in einem riesigen Konzertsaal.
Nach dem eindrucksvollen Gottesdienst wollten Tobi und ich nach Hause. Wir waren todmüde. Micha und Rachel trafen noch andere Freunde und wir genossen wieder etwas Zeit zu zweit.
Am Sonntag fuhren wir mit Micha, diesmal ohne Rachel, zur Immanuel Church. Diese war viel kleiner und die Leute waren auch nicht die gleichen. Die Kirche hatte ein großes Drogenprogramm. In der Predigt ging es um die Ehe, was uns sehr ansprach und die Band war großartig!
Mittagessen gab es diesmal bei Rachels Eltern. Wir lernten ihre Mutter und dritte Schwester Carmen kennen, sowie ihr Mann und kleiner Sohn und einen Freund der Familie.
Wir hatten nette Gespräche und Tobi spielte am großen Flügel, der mitten im Wohnzimmer stand. Auch Carmen hatte Klavier studiert.
Bei den Grohmüllers beendeten wir unsere Waschladung und packten unsere Sachen wieder ins Auto. Da kam Ises Mama, ihre Tochter hatte sie gerade vom Flughafen abgeholt. Sie war in Sexsmith gewesen, um Ises Verlobten kennenzulernen. Ich wollte natürlich gleich die ganze Geschichte wissen und so sprachen wir noch eine ganze Weile miteinander. Ises Mama hatte damals in Deutschland studiert und dort Ises Papa kennengelernt, der dann mit ihr nach Kanada gegangen war. Ise wird diesen August heiraten, leider sind wir dann nicht mehr da...
Gegen halb sieben verließen wir die Grohmüllers und fuhren nach Vancouver rein. Wir waren beeindruckt von riesigen Hochhäusern und vielen Brücken. Es gab nur einen einzigen Walmart in Vancouver und der lag direkt an den Filmstudios. Dort übernachteten wir.
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